Im Bereich Pilsach waren zwei Adelsgeschlechter ansässig: die Pilsacher (ca. 1112 bis 1343) und die Senfft von Pilsach (ca. 1322 bis 1688). Pilsach hatte zwei Edelsitze, den oberen auf dem nahen Ottenberg gelegen, sowie das heute noch im Ort befindliche Wasserschloss. Hierbei hat das letztere die Stürme der Zeit ohne größeren Schaden überstanden. Die Vergangenheit der Anlage auf dem Ottenberg, welche vermutlich im Jahr 1504 von den Nürnbergern zerstört wurde und in Anlage und Ausmaß von ca. 30 × 40 m in der Größe etwa dem Schloss im Ort entsprach, liegt heute völlig im Dunkeln. Heute sind lediglich die Umfassungsmauern noch deutlich zu erkennen. Bewohnt wurde es wahrscheinlich vom Geschlecht der Pilsacher.
Auf dem „unteren Sitz” wohnte bis ins 17. Jahrhundert das Geschlecht der Senfft zu Pilsach. Obwohl die Herren Senfft ihre hiesigen Besitztümer 1688 verkauften, blieben Sie doch mit Ihrer Urheimat Pilsach verbunden. Heute ist das Pilsacher Wasserschloss in Privatbesitz.
Auch ist das Geschlecht der Schweppermänner zu erwähnen, die im 14. Jahrhundert in Laaber, Giggling, Eschertshofen und Litzlohe begütert waren und in Litzlohe die Munt über die Propsteileute ausübten.
Bekannt wurde Pilsach vor allem durch das Findelkind Kaspar Hauser. Angeblich ein badischer Erbprinz, Sohn des Marktgrafen Karl und dessen Frau Stephanie, eine Adoptivtochter Napoleons I., soll 1812 in Karlsruhe geboren worden sein. Um ihn von der Erbfolge auszuschließen, wurde er von seinem 3. Lebensjahr an, etwa 14 Jahre lang, unter schlimmen Umständen an verschiedenen Orten gefangen gehalten. Ein Ort soll auch das sogenannte „Hauser-Loch” sein, das sich im Wasserschloss Pilsach befindet. Mit einer Größe von 4,30 × 2,60 m und einer Höhe von 1,65 m liegt es in einem Zwischengeschoss zwischen Erdgeschoss und 1. Stock.
Das mit Lehmboden und Stroh ausgestattete Verlies war nur über eine Luke und einer Öffnung von 0,80 × 0,50 cm zugänglich. Auf geheimnisvolle Weise war der verwilderte Bursche, mit den Sprachkenntnissen eines 3-jährigen Kindes und einem mysteriösen Brief in der Tasche am 26. Mai 1828 auf dem Unschlittplatz in Nürnberg aufgetaucht. Der Knabe wurde in Nürnberg und Ansbach bei Professoren, Bürgermeistern und Lehrern untergebracht.
Am 14. Dezember 1833 wurde er im Schlosspark zu Ansbach von einem bis heute unbekannten Mörder mit einem 30 cm langen Dolch erstochen. Obwohl König Ludwig I. respektable 10.000 Gulden für die Ergreifung des Mörders aufbot, blieben die genauen Umstände seiner Herkunft, Gefangenschaft und seines Todes im Dunkeln. Bis heute konnte sein Tod nicht aufgeklärt werden und war Gegenstand zahlreicher Publikationen und einiger Fernsehfilme.
Für die Gestaltung eines ortsgeschichtlich begründeten Wappens müssen die wichtigsten lokalen Gegebenheiten vorliegen. Zu deren Ermittlung anhand archivalischer Quellen ist in der Zwischenzeit das Staatsarchiv Amberg herangezogen worden.
Der Inhalt des Hoheitszeichens ist folgendermaßen zu begründen:
Wichtig für die Entwicklung der Ortschaft war der „untere Sitz”, das spätere Hofmarkschloss. Er befand sich seit wenigstens 1383 in der Hand der Senft (Seft) zu Pilsach, die auch als Amtsleute, etwa in Sulzbach oder Pfaffenhofen, öfters in Erscheinung treten. Die Senft emigrierten1629 über Kursachsen nach Preußen, verkauften Pilsach aber erst 1688, und zwar an den Amberger Bürgermeister Georg Meiller. Pilsach gelangte von nun an bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1848 immer auf dem Erbweg an den folgenden Besitzer, doch wechselte deren Name fast mit jeder Generation.
Zwei weitere Hofmarken, Eschertshofen und Giggling, waren ursprünglich leuchtenbergische Mannritterlehen. Eschertshofen gelangte über verschiedene Besitzer schließlich an die Stadt Neumarkt, die jedoch 1599 an Dr. Michael (v.) Loefen verkaufen musste. In dessen Familieblieb die Hofmark bis zur Einziehung der Gerichtsbarkeit im Jahre 1808.
Weniger ruhig verlief die Herrschaftsgeschichte der kleinen Hofmark Giggling, wo die besitzenden Familien seit dem Mittelalter häufig wechselten. Unter den mit der Gemeinde Pilsach verbundenen Adelsgeschlechtern wären noch die Scheppermänner zu erwähnen, die während des 14. Jahrhunderts in Laaber, Giggling, Eschertshofen und Litzlohe begütert waren und in letzerem Ort die Munt über die Propsteileute ausübten.
Auch für die im 17.Jahrhundert ausgewanderten, 1818 mit einem Familienzweig wieder in Bayern immatrikulierten Senft von Pilsach in ein Wappen bekannt (halberschwarzer Löwe mit Schwert durch Rachen und Kopf), das sich gut mit dem Wappen der Pilsacher kombinieren lässt und dadurch zu einem anschaulichen und für den Ort höchst charakteristischen Hoheitszeichen wird.