Gemeindewappen

Wappen der Gemeinde Pilsach

Für die Gestaltung eines ortsgeschichtlich begründeten Wappens müssen die wichtigsten lokalen Gegebenheiten vorliegen. Zu deren Ermittlung anhand archivalischer Quellen ist in der Zwischenzeit das Staatsarchiv Amberg herangezogen worden.

  Das Wappen der Gemeinde Pilsach
Beschreibung

„In Gold über zwei schräggekreuzten schwarzen Streugabeln ein rotgekrönterund bewehrter halber schwarzer Löwe mit rotem Schwert durch Rachen und Kopf.”

  

  


Der Inhalt des Hoheitszeichens ist folgendermaßen zu begründen:

Wichtig für die Entwicklung der Ortschaft war der „untere Sitz”, das spätere Hofmarkschloss. Er befand sich seit wenigstens 1383 in der Hand der Senft (Seft) zu Pilsach, die auch als Amtsleute, etwa in Sulzbach oder Pfaffenhofen, öfters in Erscheinung treten. Die Senft emigrierten1629 über Kursachsen nach Preußen, verkauften Pilsach aber erst 1688, und zwar an den Amberger Bürgermeister Georg Meiller. Pilsach gelangte von nun an bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1848 immer auf dem Erbweg an den folgenden Besitzer, doch wechselte deren Name fast mit jeder Generation.

Zwei weitere Hofmarken, Eschertshofen und Giggling, waren ursprünglich leuchtenbergische Mannritterlehen. Eschertshofen gelangte über verschiedene Besitzer schließlich an die Stadt Neumarkt, die jedoch 1599 an Dr. Michael (v.) Loefen verkaufen musste. In dessen Familieblieb die Hofmark bis zur Einziehung der Gerichtsbarkeit im Jahre 1808.

Weniger ruhig verlief die Herrschaftsgeschichte der kleinen Hofmark Giggling, wo die besitzenden Familien seit dem Mittelalter häufig wechselten. Unter den mit der Gemeinde Pilsach verbundenen Adelsgeschlechtern wären noch die Scheppermänner zu erwähnen, die während des 14. Jahrhunderts in Laaber, Giggling, Eschertshofen und Litzlohe begütert waren und in letzerem Ort die Munt über die Propsteileute ausübten.

Auch für die im 17.Jahrhundert ausgewanderten, 1818 mit einem Familienzweig wieder in Bayern immatrikulierten Senft von Pilsach in ein Wappen bekannt (halberschwarzer Löwe mit Schwert durch Rachen und Kopf), das sich gut mit dem Wappen der Pilsacher kombinieren lässt und dadurch zu einem anschaulichen und für den Ort höchst charakteristischen Hoheitszeichen wird.